Dienstag, 18. März 2025

Rudi Pfeiffer – Vorstand des Ehemaligenvereins – am 19.2.2025 unerwartet verstorben

 „Er ist ganz plötzlich gegangen“ … heißt es in der Traueranzeige zu Rudi Pfeiffers uns fassungslos hinterbleibenden Ehemaligen. Mit seinen 77 Jahren hat er bis zuletzt sich für seine Anliegen eingesetzt: die Betreuung traumatisierter Flüchtlinge, weitere Belange in seiner Heimatstadt Dassel und seit mehr als 10 Jahren als Vorstandsmitglied im Ehemaligenverein der „PGS“.

Für uns Ehemalige war er mit seinem Wohnsitz unser „Mann vor Ort“. In seiner zupackenden, ruhigen und pragmatischen Art regelte er die Dinge, ohne dass wir Ehemalige zumeist noch weiter damit befasst worden sind. Auch bei den Ehemaligentreffen in Dassel war er der Organisator vor Ort. Er war geradezu unentbehrlich.
Und nun muss seine Familie, müssen wir ganz unerwartet auf seine Tatkraft verzichten.

Besonders zu spüren bekommen es die ausländischen Flüchtlinge – überwiegend traumatisiert -, die er über 10 Jahre mit großem Engagement betreut hat. Rudi war hierbei für den Landkreis Northeim der vorrangige Ansprechpartner für Dassel und Umgebung:
Im Schulbuch der PGS von 2016 berichtete er unter dem Leitwort “Wir schaffen es …“ davon, wie gerade Dassel mit seinen Aufnahmekapazitäten im CVJM-Erholungsheim „Haus Solling“ sowie der damals leerstehenden Gebäude der „Reinald-von-Dassel-Schule zeitweise bis 500 Flüchtlinge betreut werden mussten. Aus einer an sich geplanten „Kulturinitiative für Dassel“ wurde so mit Unterstützung von bis zu 60 Helfern – die Rudi alle koordinierte – eine „Flüchtlingsinitiative“. Mit Hilfe der Paul-Gerhardt-Schule und der Dassler Grundschulen sowie Oberschule erfolgte umfangreiche und oftmals sehr schwierige Sprachförderung, Verhaltens-Ein-Übungen von täglichen Herausforderungen wie „Mülltrennung, Treppenreinigung“, aber auch Hilfe bei den vielen bürokratischen Anträgen und tägliche Lebenshilfe waren gefragt. Manchmal ebenso Schlichtung von Zwietracht zwischen den verschiedenen Ethnien.  Aber auch die bald gegen die Flüchtlinge sich verkehrende Haltung in der Bevölkerung und der verstärkte Druck auf Ausweisung befassten Rudi bis zuletzt. So unterstreicht auch der wertschätzende Nachruf des „Netzwerks für traumatisierte Flüchtlinge Niedersachsens“ nochmals Rudis herausragende Engagement in diesem Bereich.
Auch sonst hat sich Rudi in Dassel immer wieder eingebracht - so als „Vorsitzender des Generationstreff Dassel“ und Kooperationspartner um die offene Ganztagsschule. U. a. fiel dabei auch die Verwaltung des „Ratskellers“ in Dassel an.
Rudi wird nicht nur sehr seiner Familie fehlen, sondern hinterlässt auch sonst vielfache und spürbare Lücken!

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